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Metallbranche in alarmierender Lage: Herausforderungen nehmen zu

Die Metalltechnische Industrie (MTI) steht derzeit im dritten Jahr einer Rezession und sieht sich weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Dies geht aus der jährlichen Konjunkturbefragung des Fachverbands der MTI hervor. Den Ergebnissen zufolge erwartet jedes zweite Unternehmen in der Branche für das laufende Jahr ein negatives Betriebsergebnis. Darüber hinaus gibt die Hälfte der Firmen an, Arbeitsplätze abzubauen.

Produktion und Exporte unter Druck

Christian Knill, Obmann des Fachverbands der MTI, beschreibt die Situation als „dramatisch“. Für 2023 wird ein Produktionsrückgang von 3,6 Prozent prognostiziert. Im Vergleich zu den Vorjahren stellt dies allerdings einen vergleichsweise moderaten Rückgang dar. So sank die Produktion im Jahr 2024 um 7,8 Prozent, und zusammengenommen mit dem Jahr 2023 ergibt sich ein Rückgang von knapp 16 Prozent. Auch die Exporte haben im Vorjahr stark gelitten und schrumpften preisbereinigt um 7,3 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche reduzierte sich um 2,7 Prozent. Knill weist darauf hin, dass die Branche in den letzten sieben Jahren fünf Rezessionsjahre erlebt hat. Die Turbulenzen im Handel mit den USA seien dabei noch nicht berücksichtigt worden.

Die Metalltechnische Industrie beschäftigt derzeit etwa 135.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was rund 30 Prozent der industriellen Arbeitsplätze in Österreich entspricht. Seit Mitte 2023 schätzt die Branche, dass etwa 8.000 Arbeitsplätze abgebaut wurden.

Steigende Lohnkosten und Standortverlagerungen

Angesichts der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutet sich eine schwierige Herbstlohnrunde an. Die MTI warnt, dass die Tariflöhne in Österreich stark ansteigen. Laut Angaben von Eurostat sind die Lohnstückkosten in diesem Jahr um 27 Prozent stärker gestiegen als im Durchschnitt der Euro-Zone. Diese Entwicklung stellt für viele Unternehmen eine erhebliche Belastung dar.

Für jedes zweite Unternehmen ist zudem eine mögliche Standortverlagerung ein Thema, wobei insbesondere Osteuropa als Alternativstandort in Betracht gezogen wird. Die Kombination aus sinkenden Produktionszahlen, steigenden Lohnkosten und der Unsicherheit im internationalen Handel lässt die Zukunft der Metalltechnischen Industrie in Österreich fragil erscheinen.

Quelle: https://orf.at/stories/3393624/

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