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Premier äußert sich im Missbrauchsskandal einer Bildungseinrichtung

Frankreichs Premierminister Francois Bayrou hat in einem Untersuchungsausschuss zu einem Missbrauchsskandal an einer katholischen Schule erneut betont, dass er keine Kenntnisse über sexuelle Gewalt an der Institution hatte. In seiner Aussage, die er unter Eid in Paris machte, stellte Bayrou klar: „Ich habe von Ohrfeigen gehört (…), aber niemals von schlimmer Gewalt und niemals von sexueller Gewalt.“ Seine Informationen beschränkten sich demnach auf Berichte, die in den Medien veröffentlicht wurden.

Der Premierminister ging in seiner Erklärung auch auf seine persönliche Verbindung zur Schule ein. Er gab an, dass er nicht an den Sitzungen des Verwaltungsrats der Schule teilgenommen habe. Zudem stellte er klar, dass seine Frau keine Lehrerin an der Schule gewesen sei, sondern lediglich für einen kurzen Zeitraum von neun Monaten Religionsunterricht gegeben habe. Bayrou bestätigte zudem, dass mehrere seiner Kinder zwischen 1987 und 2002 die Schule Betharram im Südwesten Frankreichs besucht hätten, was in der öffentlichen Diskussion über seine Aussage an Bedeutung gewann.

Die Vorwürfe gegen die katholische Schule waren im vergangenen Jahr landesweit bekannt geworden, nachdem sich mehrere Betroffene in einer Onlineselbsthilfegruppe geäußert hatten. Diese Enthüllungen führten zu einer intensiven Diskussion über den Umgang mit sexuellem Missbrauch in Bildungseinrichtungen und der katholischen Kirche. Bayrous Aussagen stießen auf Kritik, da er trotz seiner persönlichen Verbindungen zur Schule und seiner politischen Ämter in der Region versicherte, von den Vorwürfen nichts gewusst zu haben.

Die Situation rund um den Missbrauchsskandal hat nicht nur die betroffenen Personen in den Fokus gerückt, sondern auch die institutionellen Strukturen innerhalb der katholischen Kirche und deren Umgang mit Missbrauchsvorwürfen. Die Forderungen nach Transparenz und Aufarbeitung dieser Themen werden immer lauter, und die Öffentlichkeit erwartet von den Verantwortlichen, klare Antworten zu liefern und Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Quelle: https://orf.at/stories/3393553/

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